Astroclub Solaris Aarau
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vom
24.8.2011
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Ein Tipp des Astroclub Solaris Aarau (ASA) - der je länger je mehr an Aktualität gewinnt:

Angestossen und ausgelöst wurde die Idee zu dieser Seite durch eine mail von Jonathan:

"Liebe Astrofreunde
Ein lesenswerter Artikel in der NZZ: http://nzz.ch/2005/11/11/il/newzzEFW8Q4XX-12.html
Unsere Sternwarte steht offensichtlich in einer dunklen Ecke des Kantons, wenn man überhaupt noch von Dunkelheit sprechen kann...
Mit hellen Grüssen, Jonathan"

Ich habe den Artikel in den Grundzügen in die rechte Spalte kopiert. Gleichzeitig hat ein Artikel in einem Forum über Biodiversität auf die Problematik aufmerksam gemacht:

Problematische Lichtemissionen vermeiden!
Bundesamt für Umwelt (Hrsg.)
Künstliche Beleuchtung ist in unserer Umgebung allgegenwärtig, sei es in Form von Strassenlampen, Fassadenbeleuchtungen oder Leuchtreklamen. Kunstlicht gilt als Zeichen für Wohlstand und Sicherheit. Gleichzeitig wirkt es sich jedoch auf zahlreiche Tier- und Pflanzenarten störend aus. Mit einer Reihe von Empfehlungen will das BAFU dazu beitragen, unnötige Lichtemissionen zu vermeiden.
(http://www.biodiversity.ch/services/ibs/detail.php?id=260)

In obigem Artikle wird kurz zusammengefasst, was die nachfolgend verlinkte und sehr lesenswerte Broschüre des BAFUs (ex.-BUWAL) enthält (Moritz, die Ämter sind also nicht so verschlafen wie Du befürchtest - s. unten):

http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/shop/files/pdf/phpsEq6H9.pdf

In der rechten Spalte der Beitrag dazu aus der NZZ, mit eindrücklichen Beweisbildern...


Moritz hat auch dazu einige Worte zu verlieren, worauf Victor eine Entgegnung entwirft (ganz unten):

"Natürlich sind es auch Amateurastronomen die nachts bei Scheinwerferlicht an einer Sternwarte arbeiten :-))
Danke für den Link zum interessanten Artikel.
Neu im Aargau sind ja die Beleuchtungen des Schlosses Wildegg und seit ein paar Tagen der Habsburg. Dies gilt als grosse Errungenschaft, obwohl mit der altherkömmlichen Methode beleuchtet wird. Es gäbe bessere Systeme.
Nebst Avenier Suisse und einem Bundesamt sowieso haben die vier bekannten Architekten/Professoren, diese mit  "Expeditionen" in die Alpen,  jeweils eine Karte mit der Siedlungsentwicklung veröffentlicht. Zentren, Siedlungsgebiet, Bärenland.
Einfacher für alle wären die neuesten Bilder bei Dark Sky gewesen, da sieht man die, wie sie die vier Architekten nennen, Alpine Brache ohne Expeditionen.
Ich habe verglichen, die Gebiete decken sich. Wo viele Leute sind ist viel Licht.
Das Hauptproblem liegt darin, dass selbst die Beleuchtungsfachleute nicht sensibilisiert sind. Und die Behörden erst recht nicht (was ich mit obigen links zu bezweifeln wage - der Webmaster...). Letzhin eine Notiz in der Zeitung, die Beleuchtung einer Strasse in Entfelden wird ausgewechselt, neue Natriumdampflampen. "Bei gleichem Stromverbrauch die mehrfache Lichtmenge" stand da. Möglich wäre ja auch gleiche Lichtmenge bei reduziertem Verbrauch gewesen. Da sind aber die E-Werke nicht interessiert.
Zur Erinnerung  http://www.darksky.ch/ 
Clear skies, naja.....       Moritz"

Victor:

"Hallo Dunkelheit!
Ja, den schwarzen Himmel gibt es in Europa nur noch auf La Palma in den Kanaren... [snip]...
Immerhin auf der CH Karte sieht man noch ein paar dunkle Flecken…der Lago di Narèt liegt auch in ihrer Nähe. Wenigstens liegt unsere Alpine „Aussenstation“ am richtigen Platz.
Wäre schön wenn auch die Politiker etwas mehr Hirn für diesen Naturaspekte einsetzten würden….hoffen wirs!
Gruss     Victor"

Die Nächte werden immer heller

Die Dunkelheit schwindet auch in den Alpen

Die Nächte werden in der Schweiz immer heller. Selbst im Alpenraum hat die nächtliche Beleuchtung in den letzten zwei Jahrzehnten markant zugenommen. Dies zeigt ein im Rahmen des Nationalfondsprogrammes «Landschaften und Lebensräume der Alpen» lanciertes Forschungsprojekt anhand von Satellitenaufnahmen.

Der Lichter-Teppich im Jahr 2000 (Bild snf). Mehr zum Thema: Organisation Darksky: Gegen «Lichtverschmutzung»

tsf. Am stärksten geschwunden ist die Dunkelheit seit dem Ende der 1970er- Jahren in den Alpenrandgebieten der Po-Ebene und des schweizerischen Mittellandes. Diese Gebiete, in denen zuvor nur einzelne Inseln stark beleuchtet waren, sind seither zu einem eigentlichen Beleuchtungsteppich zusammengewachsen.

Die Lichter-Inseln im Jahr 1979 (Bild snf)

Wie der Schweizerische Nationalfonds am Freitag zum Projekt «Fiat Lux» mitteilte, haben sich die besonders stark beleuchteten Flächen im Zeitraum zwischen 1992  und 2000 verdoppelt. Zudem hat nicht nur die Grösse der beleuchteten Fläche zugenommen, sondern auch deren Intensität.

Selbst im Innern der Gebirgsräume ist die Nacht heller geworden. Gebiete, die früher nur punktuell oder gar nicht beleuchtet waren, sind seit dem Jahr 2000 flächenhaft erhellt.

Daten des US-Wettersatelliten

Grundlage der Studie sind Bilder des Wettersatelliten des amerikanischen Militärs. Der Satellit des «Defense Meteorological Satellite Programms» (DMSP) zeichnet Daten nachts im sichtbaren Bereich auf. Er überfliegt Europa ein- bis zweimal pro Nacht.

Um die durchschnittliche Beleuchtung des Alpenraums darzustellen, hat die Autorin Katia Maus die wolkenfreien Nächte bei Neumond herausgesucht und zusammengestellt. Da die Daten der 1970er-Jahre nur in Bildform vorliegen, hat sie diese für den Vergleich digital aufbereitet. Resultat ist ein Bild der nächtlichen Alpen Ende der 1970er-Jahre, wie es bisher nicht bekannt war.

Strassenleuchten, Scheinwerfer und TV

In einer historischen Analyse im selben Projekt zeichnete Marco Marcacci die Kulturgeschichte der Beleuchtung im Tessin des 20. Jahrhunderts nach. Dabei nennt er die wichtigsten Faktoren, die zur Erhellung der Alpennacht beigetragen haben. Allein die Zahl der Strassenbeleuchtungen hat sich gemäss der Studie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert verzehnfacht. Sie widerspiegelt zum einen die Motorisierung, die individuelle und kollektive Mobilität und die Ausdehnung der Siedlungen, zum anderen aber auch den Willen, mit der Beleuchtung Wohlstand und Fortschritt sichtbar zu machen.

Die kommerzielle Beleuchtung setzte seit den 1940er-Jahren ein und gewann seit 1960 mit intensiv und auffällig beleuchteten Tankstellen schnell an Bedeutung. Jüngeren Datums ist die permanente und integrale Lichtinszenierung von Baudenkmälern wie Kirchen, Burgen, Plätzen oder Altstädten sowie von Einkaufszentren und grossen Baustellen.

Im Sport- und Freizeitbereich sind es vor allem die Fussball- und Leichtathletik-Arenen, welche die Nachtbeleuchtung beherrschen. Hier hat das Fernsehen zur rasanten Entwicklung beigetragen. Seit 1970 hat vor allem die Einführung des Farbfernsehens die Anforderungen an die Ausleuchtung der Anlagen kontinuierlich erhöht.

Abend- und Nachtanlässe von Trendsportarten wie Nachtskifahren oder Snowboarden tragen speziell zur Beleuchtung in der alpinen Zone bei.

Suche nach Dunkelheit

Marcacci stellt aber auch Hinweise fest, welche die Dunkelheit mehr und mehr als kollektiv förderungswürdige Ressource betrachten. So beobachtet er eine Zunahme von Veranstaltungen und Angeboten - wie etwa das Lokal «Blinde Kuh» an der Landesausstellung 2002 -, die auf die Dunkelheit setzen. Damit verbunden ist nicht nur eine erhöhte Wertschätzung der natürlichen Dunkelheit, sondern auch ein Markt für künstlich verdunkelte Räume.

Hits seit dem 30.10.2000

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