Astroclub Solaris Aarau
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vom
24.8.2011
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Moritz Suter macht uns anhand irdischer Beobachtungen den Begriff 'Parallaxe' wieder einmal bewusst.

Wissen wir, was wir den Besuchern auf der Sternwarte erzählen, wenn sie fragen, wie man feststellen kann, wie weit die Sterne von uns entfernt sind?

Hups, da gibt es verschiedene Methoden, die am einfachsten zu erklärende und zugleich die älteste ist die Messung der Prallaxenverschiebung zwischen zwei Geraden die von zwei verschiedenen Standorten auf einen Punkt gerichtet sind. Das tönt für mich kompliziert. :-)

Galilei schlug vor, diese Parallaxenverschiebungen zu messen, erst wollte er sie absolut messen, vom Horizont zu Stern, kam dann aber auf die Idee, die Verschiebung naher Sterne vor weiten Sternen zu messen.

Galilei hat Parallaxenverschiebung nicht "erfunden", wir erleben sie jeden Tag tausend mal, auch wenn wir sie meist nicht bewusst wahrnehmen. Galileis, Kepler, Bruno und andere Zeitgenossen kamen langsam zur Einsicht, dass die Sterne, die bei Kopernikus noch auf einer physischen Spähre befestigt waren, räumlich angeordnet sind. Eine Messung war aber damals nicht möglich. Erstens unterschätzte man die Distanz zu den Sternen. Zweitens war die Mechanik noch nicht so weit. Drittens nahm man an, alle Sterne leuchten gleich hell, die scheinbar helleren seien die nahen und die weniger hellen die weiter entfernten.

150 Jahre später war man etwas weiter, konnte aber noch keine Messungen machen. Herschel stellte fest, die Sterne seien von mancherlei Gestalt. Also gäbe es grosse und kleine, jüngere uind ältere. So mussten die hellen nicht die nahen sein. Und er entdeckte bei seiner Suche nach Mess-Kandidaten die physischen Doppelsterne, Sterne, die umeinander kreisen. Auch entdeckte er die Gestalt und Form unserer Galaxie, wie sie schon zuvor von Kant postuliert worden war.

Nochmals gut 50 Jahre später gelang dann Bessel die erste Messung. 1838 mass er eine Verschiebung des Stern 61 Cygni, also eines kleinen, nahen Sterns.

Ermöglicht wurde das mit einem sehr präzisen Heliometer von Fraunhofer. Eine gute Optik, präzise Lager, präzise Gewinde und genaue Kreiseinteilung ermöglichten die Messung von einer Differenz von 0,6 Bogensekunden. Resultat von 3'000 Einzelmessungen. Dies ergibt eine Distanz von gut 11 Lichtjahren.

Ich hoffe, das war jetzt alles richtig, so aus dem Bauch heraus. Einfacher zu erklären ist eine Prallaxenverschiebung im Alltag, dokumentiert an ein paar Fötis.

Zwei Türme sind erkennbar. 1/3 von rechts ein grösserer und in der Bildmitte ein kleinerer.

Damit mans besser sieht gehen wir nöcher.

fast am linken Rand der kleine, 1/3 von links der grosse.

So, jetzt. Links klein, rechts gross.

Hey, der Kleine ist zum Grossen, oder der Grosse zum Kleinen.  Eine scheinbare Verschiebung auf Grund unseres Standortes.

Und jezt ist der kleine sogar rechts vom grossen.

Also, der nahe hat sich relativ zum fernen verschoben, nicht real, aber aus unserer Sicht.

Das selbe kann man auch mit dem Daumen vor den Augen machen mal mit dem linken, dann mit dem rechten Auge schauen und beobchten, wie sich der Daumen vor dem Hntergrund "verschiebt"

Grusss, Moritz

19.6.2008 moritz

Hits seit dem 30.10.2000

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